Über uns | Geschichte vom Rossrucker und Mader
Die Mader GmbH kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die Geschichte der Firma geht bis in das 17. Jahrhundert zurück, wie die Ahnentafel zeigt. Sie enthüllt Biographien, in denen sich Menschen zeigen, die Widerständen trotzten und sich nicht vom Weg abbringen ließen. Als glückliche Fügung erwies sich die Liebe einer jungen Frau zu einem Gärtner aus dem Sudetenland – doch der Reihe nach.
Schlossermeister im kurfürstlichen Schlossgarten
Schon der Stammbaum von Joann Wolfgangus Rosrugger, geb. 16.04.1660, weist ihn als Schlosser aus. Auch sein am 13.03.1720 geborener Enkel Johannes Rossrucker blieb dem Schlosserhandwerk treu. Im Jahr 1742 ging Johannes von Heidek bei Nürnberg nach Schwetzingen. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts führte er, jetzt als Schlossermeister, unter Kurfürst Carl Theodor die Schlosserarbeiten im Schwetzinger Schlossgarten aus. Der Kurfürst nahm sich für die Gestaltung der herrschaftlichen Gartenlandschaft die Gärten von Versailles zum Vorbild.
Die Schlossertradition legt eine Rast ein
Johannes' im Jahr 1744 geborener Sohn Carl Philipp erlernte ebenfalls das Schlosserhandwerk und war als Schöffe tätig. Im Jahr 1798 übernahm Carl Philipp die Wirtschaft Weißer Schwan in Schwetzingen. Auch die nächste Generation führte die Gastwirtschaft fort. Doch die familiäre Handwerkstradition sollte nur eine hundertjährige Pause einlegen. Die Eltern von Schlosserei-Gründer Michael Rossrucker zogen von Schwetzingen nach Mannheim-Rheinau, um das dortige Relaishaus als Gastwirtschaft zu bewirten.
Das Relaishaus lag an einer Baumallee, der damals wichtigsten Verbindung zwischen Mannheim und Schwetzingen. Hier standen frische Pferde für einkehrende Kutschen bereit und Reisende ließen sich gern verköstigen. Das Gelände zwischen der Allee und dem Rhein bestand aus Feuchtgebieten, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Anlage der Rheinauer Hafenbecken ausgehoben und mit Industriegebäuden bebaut wurden.
Neustart durch Michael Rossrucker
Die Ansiedlung der Industrie gab für Michael Rossrucker den entscheidenden Impuls, den in der Familiengeschichte verankerten Beruf des Schlossers wieder aufzugreifen. Er ergriff die Gelegenheit, ging in die Schlosserlehre und gründete in unmittelbarer Nähe der Gewerbeansiedlungen im Jahr 1901 die Schlosserei.
Hierzu erwarb er ein Grundstück im Norden der Relaisstraße – direkt am Karlsplatz – und erbaute eines der ersten Wohnhäuser mit einer Werkstatt im Hof. Das Vorderhaus an der Relaisstraße diente als Wohnhaus und die Eisenhandlung fand im Hochparterre Platz. Die Schlosserei überstand die Wirren beider Weltkriege.
Dies war nicht zuletzt der Beharrlichkeit und dem Fleiß der nächsten Generation zu verdanken, Alfred Rossrucker und seine Frau Erna. Aus dieser Linie gingen zwei Töchter hervor: Leonore und Margarethe Rossrucker. In jenen Jahren lag der Gedanke fern, dass eine junge Frau den Schlosserberuf erlernen und eine Schlosserei führen könnte.
Die körperliche Belastung war zudem höher als in heutiger Zeit, in der moderne Werkzeuge und Maschinen kräftezehrende Arbeiten erleichtern. Es drohte eine erneute Unterbrechung der Familientradition.
Margarethe findet ihre große Liebe – und macht einen Gärtner zum Schlosser
Den erneuten Abbruch der Schlosser-Tradition verhinderte Margarethe Rossrucker. Sie lernte auf einem Faschingsball den heimatvertriebenen Sudetendeutschen Siegfried Maria Mader kennen und lieben.
Der am 16.08.1932 geborene Mann aus dem Sudetenland, dessen Familie nach dem 2. Weltkrieg große Ländereien in Tschechien aufgeben musste, erwiderte ihre Zuneigung. Nur seine kurz zuvor abgeschlossene Gärtnerlehre passte nicht so recht zum familiären Umfeld. Wie es schien, hatte er seine große Liebe gefunden, aber den falschen Beruf gewählt. Aus Liebe zur Margarethe erlernte er kurzerhand den Schlosserberuf und entwickelte eine Leidenschaft für das Schlosserhandwerk. Heute würde man ihn als typischen Quereinsteiger bezeichnen. Mit dem erfolgreichen Einstieg in den Familienbetrieb begann ein neues Kapitel.
Neue Zeiten – neue Antworten
Die Fortsetzung des Schlosserhandwerkbetriebes war garantiert und die junge Familie war auf ein tragfähiges Fundament gestellt. Im Jahr 1962 erhielt Siegfried Maria Mader den Meisterbrief - kurz nach der Geburt des zweiten Sohnes Andreas. Der junge Schlossermeister baute die Schlosserei zügig aus. Und er zeigte ein Gespür für neue Gelegenheiten. Im rasch wachsenden Tankstellennetz der 60er Jahre schuf Siegfried Maria Mader mit dem Tankstellenbau ein zweites Standbein. Andreas Mader wurde früh mit dem Schlosserei-Handwerk vertraut, da er von seinem Kinderzimmer aus direkt auf den Hof der Schlosserei schauen konnte. Schon im Alter von sechs Jahren erlernte er einfache Schweißtechniken. Seine Kindheit und Jugendzeit wurde durch zwei Lehrmeister geprägt: Großvater Alfred und Vater Siegfried. Das alte Wissen der Handwerkstechniken blieb im Haus Rossrucker und Mader lebendig.
Andreas Mader und Ilona Mader stehen für Schlosserei in innovativem Gewand
Mit Neugier, Tatendrang und Beharrlichkeit lernte der junge Andreas rasch dazu und zeigte sich auch anderen Materialien und Techniken gegenüber aufgeschlossen. Großvater Alfred lehrte ihn das Fachwissen und die Tradition des Schlosserhandwerk, während sein Vater Siegfried in der künstlerischen Tradition seiner böhmischen Vorfahren die Liebe zu Ästhetik und Design entfachte. Die Jahre gingen ins Land, doch die Verbundenheit zum Familienbetrieb blieb. Andreas Mader wandte sich in seiner künstlerischen Laufbahn verstärkt auch den gestalterischen Möglichkeiten zu, die Metalle in Verbund mit anderen Materialien bieten. Im Jahr 1998 war Andreas Mader als künstlerischer Berater für das Projekt Seminargebäude Schlosswolfsbrunnenweg von SAP-Gründer Dr. Tschira tätig. Bei diesem Auftrag lernte er seine Frau Ilona, eine Architektin, kennen.
Seitdem arbeitet das Ehepaar erfolgreich als Team zusammen und ergänzt sich in vielen Bereichen kongenial. Mit den drei Söhnen Maximilian (geb. 1999), Frederik (geb. 2001) und Milan (geb. 2003) steht die fünfte Generation zur Fortführung des Familienbetriebes bereit.
Im Jahr 2021 feiert die Mader GmbH ihr 120-jähriges Firmenbestehen
Die Historie des Familienbetriebes Mader GmbH reicht zwar bis in das 17. Jahrhundert zurück, doch die neuzeitliche Gründung durch Michael Rossrucker im Jahr 1901 ist in diesem Jahr genau 120 Jahre her. Das ist mehr als ein Grund zum Feiern. Denn noch dazu feiert der Geschäftsführer Andreas Mader in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Addiert man das Alter seiner drei Söhne hinzu, ergibt dies ebenfalls die Zahl 120, wobei heute nicht mehr klar ist, ob die Additionsreihe der 4 Männer zum 120 Jahre Firmenbestehen von Andreas geplant und Ilona abgesegnet war.